Ostafrikanische Gemeinschaften in Zeiten des Klimawandels zu Anpassung und Erfolg führen
Ostafrika steht vor riesigen Herausforderungen durch klimabedingte Schocks, wie die anhaltenden Dürren und schweren Überschwemmungen zeigen, die Millionen Menschen in Not gebracht haben. Im EU-finanzierten Projekt CONFER(öffnet in neuem Fenster) kam ein multinationales Team zusammen, zu dem auch afrikanische Partner gehörten, um die Widerstandsfähigkeit der Region gegenüber diesen Klimaauswirkungen zu stärken und das Katastrophenrisiko zu verringern. Ziel von CONFER war es, die Entwicklung, Kommunikation und Akzeptanz von Klimadienstleistungen zu verbessern, wobei der Schwerpunkt auf wichtigen Bereichen wie Wasser, Energie und Ernährungssicherheit lag. Diese Bereiche sind besonders anfällig für Klimaschwankungen, vor allem für veränderte Niederschlagsmuster, die die Lebensgrundlagen erheblich beeinträchtigen. „Das Hauptziel bestand darin, in Zusammenarbeit mit den Nutzenden verlässliche, maßgeschneiderte Klimadienstleistungen zu entwickeln. Durch den Einsatz von fortgeschrittenen Modellierungsverfahren, maschinellem Lernen und partizipatorischen Ansätzen hat CONFER daran gearbeitet, Instrumente und Erkenntnisse bereitzustellen, die die Gemeinschaften in die Lage versetzen, vorausschauend zu planen und proaktiv zu handeln“, sagt Projektkoordinator Erik Kolstad. „Angesichts der zunehmenden Häufigkeit und Schwere von extremen Klimaereignissen wie Dürren und Überschwemmungen brauchen die Menschen in Ostafrika Lösungen, mit denen sie besser handeln und planen können. An dieser Stelle kam CONFER ins Spiel: durch die Kombination von Wissenschaft, Zusammenarbeit und einem starken Engagement für die lokalen Bedürfnisse“, fügt Kolstad hinzu.
Fortgeschrittene Instrumente stärken die Klimaresilienz
CONFER brachte afrikanische und europäische Partner zusammen, um gemeinsam fortgeschrittene Klimadienstleistungen zu konzipieren. Zu den wichtigsten Aktivitäten gehörten hochauflösende Prognosen für die Abflussmenge von Flüssen und den Zeitpunkt des Beginns der Regenzeit. Außerdem wurde ein Modell für maschinelles Lernen eingeführt, mit dem sich das Wachstum der Vegetation bis zu zwei Monate im Voraus vorhersagen lässt. Ein weiteres wichtiges Ergebnis war die Entwicklung des Softwarepakets SeaVal, das dabei hilft, Prognosen zu beurteilen. Dieses Instrument ist inzwischen öffentlich verfügbar und speziell an die Bedürfnisse der ostafrikanischen Wetterdienste angepasst. „CONFER begnügt sich nicht mit der Veröffentlichung wissenschaftlicher Ergebnisse, sondern legt großen Wert darauf, dass die Instrumente in der Praxis eingesetzt werden, unterstützt durch Schulungen und institutionelles Engagement“, kommentiert Kolstad.
Klimawissen und lokale Expertise aufbauen
Ein wichtiger Bestandteil der Bemühungen von CONFER war der Kapazitätsaufbau. Das Projektteam bot praktische technische Schulungen in 10 Ländern, förderte ausgedehnte Forschungsaufenthalte in Europa und startete eine äußerst erfolgreiche offene Online-Lehrveranstaltung für im Journalismus Tätige, in der über 240 Personen, darunter viele Frauen, geschult wurden. CONFER hat seine Arbeit auch in etablierte Rahmenwerke wie das Greater Horn of Africa Climate Outlook Forum(öffnet in neuem Fenster) integriert und so sichergestellt, dass seine Instrumente und Dienstleistungen nationale meteorologische Agenturen und die lokale Politik erreichen. Diese Innovationen werden nun in einem Folgeprojekt namens ACACIA weitergeführt. „Wir haben nicht nur Instrumente erstellt. Wir haben so weit wie möglich mit lokalen Fachleuten und Nutzenden zusammengearbeitet, um sicherzustellen, dass diese Instrumente auch über die Projektlaufzeit hinaus verstanden, genutzt und aufrechterhalten werden“, betont Kolstad.
Mit besserer Vorbereitung und stärkeren Partnerschaften eine nachhaltige Zukunft gestalten
CONFER hat eine nachhaltige Wirkung im Kampf gegen die klimatischen Herausforderungen erzielt. Es verbesserte die Nutzbarkeit der Prognosen, schulte Hunderte Fachleute und förderte eine stärkere Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik. Durch die Projektarbeit wurden die Frühwarnsysteme verbessert, vor allem durch die Integration mit Plattformen wie East Africa Hazard Watch von ICPAC(öffnet in neuem Fenster). Durch die Konzentration auf Koproduktion und langfristige Partnerschaften wurde der Grundstein für gerechtere und wirksamere Klimadienstleistungen in der Region gelegt. Auch die Kommunikationsanstrengungen haben etwas bewirkt. Die offene Online-Lehrveranstaltung und die Initiativen zur Einbindung der Medien haben die Berichterstattung über Klimarisiken im Journalismus deutlich verbessert. „Das Vermächtnis von CONFER besteht nicht nur aus besseren Prognosen. Es geht um klügere Entscheidungen, eine bessere Vorbereitung und engere Partnerschaften für die Klimaresilienz in Afrika. Wir hoffen, dass es als Modell dafür dient, wie Wissenschaft, Politik und gesellschaftliches Engagement zusammenkommen können, um nachhaltige und effektive Klimadienstleistungen zu schaffen“, so Kolstad abschließend.
Schlüsselbegriffe
CONFER, Ostafrika, Klimadienstleistungen, Vorhersage, Dürre, Überschwemmung, maschinelles Lernen